Geschichte von Böllen
Der Ortsname Böllen, der in den älteren Urkunden und noch im 16. Jahrhundert als "Belna" erscheint, wird von der Forschung in Zusammenhang gebracht mit dem keltischen Sonnen- und Todesgott Belenus oder Belinus, von dem auch der Belchen seinen Namen bekommen haben soll.
Dieser keltische Wortstamm Bel berechtigt zur Annahme, dass Böllen zu den ältesten Siedlungen der Gegend gehört. Von dem einst blühenden Bergbau, dem sich der Überlieferung des Volksmundes nach bereits die Kelten gewidmet haben, berichten nur noch die Flurnamen Silberwald, Silberberg, Silberbach und Erzloch auf der Gemarkung Böllen, während die Gruben längst zerfallen sind.
Historische Siedlungsentwicklung im Raum Schönau
Zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert setzte im Hochschwarzwald eine erste Rodungsphase ein.
Die Besiedlung des Oberen Wiesentales erfolgte Anfang des 9. Jahrhunderts.
In den Tälern und an den Berghängen begann eine geringe Siedlungsentwicklung. Es entstanden die für den Hochschwarzwald charakteristischen Streusiedlungen und die einsam gelegenen Einzelhöfe.
Eine verstärkte Besiedlung dieses Gebietes fand aber erst im 12. und 13. Jahrhundert statt.
Die reichen Erzvorkommen im Raum Schönau und Todtnau führten, aufgrund eines gesteigerten Bedarfs an Münzmetallen, zur Errichtung von Bergwerksbetrieben und erzgebundenen Gewerben. Arbeitsplätze wurden geschaffen, die Bevölkerung nahm stark zu. An die Zeit des Silberbergbaus erinnern noch heute viele Gewannnamen.
Im 16. Jahrhundert führten wirtschaftsstrukturelle Veränderungen zur Aufgabe des Bergbaus. Die Landwirtschaft wurde die Hauptexistenzgrundlage.
Klima, Lage und Bodenverhältnisse haben einer ertragreichen Landwirtschaft schon immer sehr enge Grenzen gesetzt, so dass im 17. und 18. Jahrhundert die Heimindustrie sich als wichtige zusätzliche Einkommensquelle entwickelt hat.
Im 19. Jahrhundert führte die einsetzende Industrialisierung in den Tälern zu einer ersten großen Abwanderungswelle, die sich abgeschwächt bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts fortgesetzt hat.
Der Verlust der Arbeitsplätze in der Land-und Forstwirtschaft als Folge des Strukturwandels hat in den vergangenen 60 Jahren zu keinen gravierenden Abwanderungen mehr geführt.
Heute pendelt der Großteil der Erwerbstätigen in die Gewerbe- und Industriestandorte nach Todtnau, Schönau, Zell und Schopfheim.