Ein Richtfest voller Handwerkskunst, Gemeinschaft und Erinnerung
Am 7. November 2025 war ein besonderer Tag für die Gemeinde Utzenfeld: Bei strahlendem Herbstwetter wurde das Richtfest der neuen Schutzhütte gefeiert - ein Bauwerk, das nicht nur Schutz bietet, sondern auch Geschichte erzählt und Zukunft gestaltet.
Mit sichtbarem Stolz präsentierten die Auszubildenden der Firma Kaiser Holzbau ihr Werk. Unter der Anleitung des Ausbildungsleiters Michael Sprich haben die Lehrlinge im dritten Ausbildungsjahr das gesamte Holz fachgerecht abgebunden, während die Azubis des zweiten Jahres die Hütte mit handwerklichem Geschick aufrichteten. Das Ergebnis: ein harmonisches, solide gebautes Bauwerk, das sich würdevoll in die Landschaft einfügt.
Die zwei jungen Handwerker Elias Köpfer und Marius Lais traten vor die versammelte Festgemeinschaft und hielten den traditionellen Richtspruch - mit ehrlicher Demut und spürbarer Verbundenheit zu ihrem Handwerk. Ihre Worte hallten zwischen den Balken der neuen Hütte wider und verliehen dem Moment eine feierliche Tiefe.
Bereits in der Woche zuvor hatten die Gemeinderäte gemeinsam mit Bürgermeister Martin Wietzel und mit tatkräftiger Unterstützung des Baugeschäfts Michael Strohmeier den Schotter in und um die Hütte verteilt. So wurde der Platz rund um das Bauwerk vorbereitet und die Grundlage für das Fest geschaffen - ein schönes Beispiel für gelebte Zusammenarbeit in der Gemeinde.
Im Anschluss überreichte der Geschäftsführer der Firma Kaiser Holzbau, Hansi Klingele, ein besonderes Geschenk an Bürgermeister Wietzel: ein kunstvoll gedrechseltes Holzstück, in das ein edler Brand eingebettet war, samt eingebranntem Richtspruch. Ein Symbol für die Wertschätzung und die Freude darüber, dass die Auszubildenden dieses Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung begleiten durften.
Bürgermeister Wietzel bedankte sich herzlich für die hervorragende Arbeit und würdigte das Ausbildungsprojekt als beispielhaft. Sein Dank galt auch den Gemeinderäten, Frau Thal von der unteren Naturschutzbehörde, Herrn Künemund vom Regierungspräsidium sowie den Landwirten Lukas und Klaus Wetzel, die das Projekt mitgetragen haben. Die Schutzhütte soll auch ein stilles Gedenken sein an den letzten Hirten der Gemeinde, Ernst Bönsch, der von 1961 bis 1972 in Utzenfeld wirkte, ein Mann, dessen Lebensweg mit der Landschaft und den Menschen tief verwoben war. Klaus Wetzel, einst selbst Beihirte bei Ernst Bönsch, war sichtlich bewegt.
Besonders hervorgehoben wurde die Unterstützung durch Frau Kerstin Bolz von der LEADER-Geschäftsstelle Schwarzwald in Waldshut. Dank der Förderung über das LEADER-Kleinprojekteprogramm konnte die Schutzhütte zu 80 % finanziert werden - ein starkes Zeichen für regionale Entwicklung und nachhaltige Zusammenarbeit.
Nach den Dankesworten lud Bürgermeister Wietzel zu einem Umtrunk und Vesper ein. Bei idealem Wetter verweilten die Gäste noch lange in geselliger Runde, umgeben von herbstlich gefärbten Wäldern, dem Duft von frischem Holz und dem Gefühl, gemeinsam etwas Bleibendes geschaffen zu haben.
Ein Tag, der Handwerk, Heimat und Erinnerung auf wunderbare Weise miteinander verband.


